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Die Gebäude der ehemaligen Tuchfabrik in Wädenswil werden auf vielfältige Art und Weise genutzt: Es gibt Wohnungen, zudem sind rund 70 Handwerks- und Dienstleis- tungsbetriebe sowie ein Campus der archer Hochschule far Angewandte Wissen- schaften (ZHAW) auf dem Areal angesiedelt. Alle profitieren seit Mitte September vom erweiterten Wärmeverbund, der einen Grossteil der Gebäude auf dem Tuwag-Areal mit ökologischer Wärme versorgt. Die Erschliessung weiterer Bauten ist bereits geplant. Der neue Wärmeverbund wird zu 100 Prozent mit Holzschnitzeln aus der Region betrieben – eine klimafreundliche Lösung, die auch die regionale Wertschöpfung fördert. Die lokale Verankerung spielte auch bei den beteiligten Handwerksbetrieben eine grosse Rolle. Die Tuwag Immobilien AG hat sich für das «Sorglos-Paketo von Energie 360° entschieden. Das bedeutet, dass die Wärmeerzeugung von Energie 360° geplant, gebaut und schliesslich auch betrieben wird. Die Tuwag lmmobilien AG erhält die Wärme aus der Heizzentrale zu einem langfristig festgelegten Preis und profitiert vom 24-Stunden-Pikettdienst. Die Tuwag lmmobilien AG trägt keinerlei Investitions- und Betriebsrisiko.

Minergie mit attraktiven Neuheiten

Anlässlich gut besuchter Veranstaltungen in Bern, Zürich, Bellinzona und Lausanne hat Minergie die Neuheiten 2018 präsentiert. Dazu zählen Optimierungen der bekannten Baustan- dards und des Qualitätssystems MQS Betrieb sowie die nationalen Einführungen des Angebots Systemerneuerung und des Qualitätssystems MQS Bau. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums 2018 bedankt sich Minergie bei alien Beteiligten, welche den grossen bisherigen Erfolg ermöglicht haben. Die neuen Baustandards Minergie 2017 wurden im Markt gut aufgenommen. In Grau- bünden wurde bereits das erste Gebäude nach den neuen Anforderungen definitiv zertifiziert; in den letzten fünf Monaten Ober 400 Projekte nach neuem Standard eingereicht. Drei Optimierun- gen der Minergie-Kennzahl fördern jetzt eine weitere Verbreitung. Diese Optimierungen um- fassen: die Senkung des standardisierten Strom- bedarfs bei Verwaltungsbauten, eine erleichterte Minergie-Kennzahl für Mehrfamilienhäuser mit kleinen Wohneinheiten und reduzierte Anfor- derungen für Gebäude höher als 10 m. Das per 2017 eingeführte Qualitätssystem MQS Betrieb steht ab 2018 auch far kleine Verwaltungs- und Schulbauten zur Verfügung und kann bereits nach erfolgter definitiver Minergie-Zertifizierung beantragt werden.

Neues für die Solarenergie ab 2018

Zu Jahresbeginn treten die neuen Gesetze und Verordnungen zur Energiestrategie 2050 in Kraft. Für die Installation und den Betrieb von Photovoltaikanlagen ändern sich damit die Rahmen- bedingungen ganz entscheidend. Dank dem Wechsel von der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) zur Einmalvergütung (EIV) können deutlich mehr Anlagen gefördert werden. Dank neu möglichen Zusammenschlüssen zum Eigenverbrauch werden neue Projekte auf Wohn- und Gewerbe- bauten wirtschaftlich interessant. Eine grundlegende Änderung erfährt die Förderung ab 2018: Das bisher wichtigste Instrument, die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV), wird nur noch an jene Projekte ausbezahlt, die bereits vor Mitte 2012 angemeldet wurden. Alle anderen Anlagen werden mit der Einmalvergütung (EIV) gefördert, die maximal 30 Prozent der lnvestitionskos- ten deckt. Dank der Neugestaltung der EIV können deutlich mehr Projekte als bisher gefördert werden – bisher gab es die EIV nur bis zu einer Anlagegrösse von 30 Kilowatt (ca. 200 rn2). Von grosser Bedeutung sind auch die vereinfachten Regelungen für den Eigen- verbrauch. Neu ist der Zusammenschluss von mehreren Parzellen zur gemeinsamen Nutzung des selbst produzierten Solarstroms möglich. Dies ermöglicht eine gesteigerte Eigenverbrauchsquote, was die Ren- tabilität entscheidend steigert. Dazu trägt auch bei, dass die bisher teure Strommessung durch den Energiever- sorger innerhalb der Eigenverbrauchs- gemeinschaft wegfällt. Dies macht Solaranlagen auf Mehrfamilienhäu- sern und Gewerbebauten besonders interessant.